Stele – Redewisch

Redewisch

Mit Errichtung des Grenzgebietes entlang der DDR-Ostseeküste 1961 riegelte man den Küstenabschnitt zwischen dem Priwall und dem Ort Steinbeck mit einem ‚Schutzstreifen‘ ab. Hier war der Aufenthalt erlaubnispflichtig und der Zugang zur Ostsee versperrt. Dagegen konnte man die Grenzzone an der restlichen DDR-Ostseeküste ohne Schwierigkeiten betreten.

Wegen der unmittelbaren Nähe zur Bundesrepublik wurde der ‚Schutzstreifen‘ bis Steinbeck mit Zäunen, Beobachtungstürmen in Redewisch und Steinbeck und anderen pioniertechnischen Anlagen ausgestattet.

Funkmasten und Radaranlagen in Boltenhagen sowie Barendorf gehörten zu ‚Technischen Beobachtungskompanien (TBK)‘, Einheiten der ‚6. Grenzbrigade Küste‘. Den Kolonnenweg entlang des Streckmetallzaunes mit seinen Lochbetonplatten nutzten die Grenztruppen der DDR für ihre Jeeps und Motorräder. Er führte parallel zum zum Strand etwa 18 Kilometer bis zum Priwall.

Nur die Natur konnte von der innerdeutschen Teilung profitieren. Im Bereich der Grenzanlagen entstand ein Rückzuggebiet für seltene Tier- und Pflanzenarten. Hier blieb der Strand von Menschen unberührt. Sie bilden heute das sogenannte Grüne Band – einen einmaligen Biotopverbund mitten durch Deutschland und entlang des Eisernen Vorhangs durch Europa. Heute gehört das Gebiet um Redewisch und Steinbeck zum Europäischen Vogelschutzgebiet ‚Wismarbucht und Salzhaff‘. Hier rasten oder nisten seltene Arten wie Bergente, Trauerente, Säbelschnäbler oder Singschwan. Der ehemalige Kolonnenweg ist Teil des Ostseeküstenradweges.

Horst Günther: „Ostseebad Boltenhagen – Einst und jetzt“ Herausgeber: Horst Günther und Inge Könnecke-Hadler GbR
Dorian Rätzke: „Zwischen Stacheldraht und Strandkorn“. Boltenhagen Verlagsgesellschaft
Piehl, Stutz, Parschau: „Einblicke zwischen Schaalsee und Salzhaff, Teil 4 – Geschichte und Geschichten entlang der innerdeutschen Grenze in Nordwestmecklenburg“. Herausgeber: Landkreis Nordwestmecklenburg, Kulturamt